Meisterwerkstatt

Waldkircher Orgelbau

Die Matthias Burkard Orgel in Steinach

Mathias Burkhard hat sich wahrscheinlich durch seinen soliden Orgelneubau 1878 in Oberwolfach für die Pfarrkirche Hl. Kreuz in Steinach empfohlen. Die gute Verarbeitung der Windladen und Mechanik spricht für seine Fachkenntnisse. Das Metallpfeifenwerk von Burkhard  ist von guter Qualität und für die Zeit sehr dickwandig und solide gefertigt. Der kraftvolle sonore Klang prägt sein Klangbild. 1876 bekam er die Goldene Medaille für verdienstvolle Arbeit anlässlich der Gewerbeausstellung in Heidelberg. Die Kegelladengegner der 50/60 er Jahren und der Wohlstand nordbadischer Gemeinden haben fast das ganze Werk (ca. 50 Orgelwerke) dezimiert. Erhaltene, aber veränderte Instrumente, finden wir heute noch in: Heddesheim1870/71, Oberwolfach 1878, Steinach 1884, Heidelberg/Providenzkirche 1885, Landshausen 1892, Schutterzell 1896 und  Speckbach 1900.

Das vorhandene Material, Pfeifenwerk, Windladen und Gehäuse machten eine Restauration wünschenswert und durchführbar. Außer der Prospektfront sind alle Gehäuseteile erhalten. Von den vorgeschlagenen Konzepten hielten wir eine original getreue Restaurierung  am sinnvollsten. Wir kennen durch die umfassende Restaurierung der Burkard-Orgel in Oberwolfach, wie den vorhergehenden Forschungsarbeiten an noch bestehenden Burkard-Orgel (oder zumindest was von diesem Meister noch da ist), die Handschrift und die Feinheiten des Meisters Burkard.  Die Restaurierung der vorhandenen Teile ist schwierig aber mit entsprechendem Aufwand und konsequenter Durchführung der Arbeiten nach Art Burkard durchführbar. Ebenso haben wir die neu zu fertigenden Orgelteile in diesem Sinne bearbeitet. Es ist eine dienliche und wertvolle, wenn auch erweiterte M.Burkard-Orgel entstanden, die allen Belangen der Kirchenmusik gerecht wird.

Generell ist zu sagen, dass  wir die konsequente Restaurierung und Rückführung der Burkard-Orgel auf den Zustand von 1884 befürworteten. Die Disposition des I. Manuals wurde  von Burkard erhalten  und konnte daher nicht geändert werden.  Nach dem Umbau der Kirche wurde die Orgel von Burkhard selbst um zwei Register erweitert um den Anforderungen gerecht zu werden.