Generalüberholung Xaver Mönch Orgel, opus 42, St. Zeno – Herrischried

Im April 2011 hatten wir die Orgel in Herrischried untersucht. Die Xaver Mönch-Orgel wurde als opus 42 in den Jahren 1893-1895 erbaut und ist mit ihren 20 Registern aus jener Zeit das größte erhaltene Werk aus der Werksatt von Xaver Mönch – Überlingen. In den 1960er Jahren erfolgte ein schwerwiegender Eingriff, welcher die historische Substanz wesentlich veränderte. Das Klangbild wurde verändert. Zum Teil wurden die handwerklichen Eingriffe derart brutal ausgeführt, dass eine Restaurierung der historisch wertvollen Pfeifen nicht mehr möglich war. 1984 war es dann eine Rückführung zum ursprünglichen Zustand auf 1895 anstrebte.
Dazu wurden 8 Register neu oder teilweise neu eingebaut. So auch die Prospektpfeifen, welche nach unseren Messungen nicht 100% stimmig mit den 1895 gelieferten Pfeifen sind. Ebenso sind die Zungenpfeifen zu „barock“ ausgeführt, was nicht dem Klangideal des Erbauers und dem gewünschten Gesamtklang entspricht. Die Orgel wurde zusätzlich mit einem quer über die gesamte Pfeifenfläche bis Hinterkante Pedalpfeifen Flächendach aus verleimtem Tannen-Schichtholz ausgestattet. Dies ist zu bemängeln, da der vermeintliche Staubschutz nur als gering an zu sehen ist aber der klangliche Nachteil für den Gesamtklang und Raumklang dieser Orgel sich aus dieser Fehlentscheidung mitbegründet. Die Disposition ist derzeit wie folgt vorhanden: Rein mechanische Trakturen, mechanische Kegelladen: im HW auf 2 Laden (3 Register im Untergehäuse – vermutlich während der Bestellzeit nachgeordert)
Auszuführende Arbeiten
Generalreinigung, Überholung, Schimmelbehandlung, Nachintonation, Zusammenbau und Stimmung.
Das gesamte Pfeifenwerk wird komplett ausgehoben und gereinigt. Alle Pfeifenstöcke werden von den Windladen abgehoben. Ausreinigung aller Stellen. Sämtliche Dichtungsstellen werden auf ihre Dichte hin überarbeitet. Defekte Dichtungen werden durch neue ersetzt. Alle Kegelventile werden gesäubert. Überprüfung der Trakturen und Wellenbretter. Defekte Teile werden ersetzt, ausgelaufene Lager erneuert. Wellenbretter: Kontrollieren und einstellen der Mechanik. Die komplette Spielmechanik ist verstellt. Ein ordentliches Spiel ist derzeit nicht möglich!
Die Stoßstellen der Windanlage werden auf Dichte nachkontrolliert. Die 2 seitlichen Gehäusetüren im alten Untergehäuse in neue Türen mit Gitterwerk aus zu tauschen. Die alten Türen werden in der Orgel gelagert. Das Dach wird entfernt.
Nachintonation
Die Nachintonation der Register bis 4’ Länge wird in unserer Werkstatt durchgeführt. Insgesamt wird die Orgel klanglich besser ausgeglichen und zum Klangideal des Erbauers hingeführt.
Unser Orgeltagebuch
Ansicht der Orgel aus dem Altarraum.